Kassel – Noch sind uns alle die schrecklichen Bilder aus Boston in Erinnerung. Polizei, Feuerwehr, schreiende Menschen ein Szenario wie es schlimmer nicht sein kann. Unsere Bilder gehören jedoch zu einer groß angelegten Übung der Feuerwehr Kassel und des Rettungsdienstes. Angenommen wurde der Fall, dass bei einer Veranstaltung mehr als 50 Menschen verletzt werden.
Mit drei Explosionen und viel Rauch auf der Tribüne nahm das Unglück seinen lauf. In Panik und angetrieben vom Überlebensinstinkt rannten die rund 300 Personen völlig unkoordiniert durch die Gegend, ebenso würde dies auch im wahren Leben der Fall sein, sagte uns einer der Rettungskräfte. Schon gegen 6 Uhr trafen die ersten Statisten ein, um sich schminken zu lassen. Mit speziellen Mitteln kam es zu realistisch dargestellten Verbrennungen, und Verletzungen. Natürlich wird hier im Vorfeld schon genau darauf geachtet, dass keine Mittel Verwendung finden, die möglicherweise eine allergische Reaktion hervorrufen könnten. Umso realistischer die Statisten geschminkt werden, umso besser lässt sich eine solche Übung umsetzen, denn auch hier „ist dass Auge mit! Kurz nach neun Uhr drei Explosionen. Auf der Bühne ist Rauch zu sehen, Menschen schreien um Hilfe, die Ordner haben alle Hände voll zu tun die flüchtende Masse unter Kontrolle zu halten, denn jeder will nur noch nach draußen. Für eine lange Zeit herrscht zunächst das Chaos, Verletzte liegen schreiend auf der Tribüne, oder werden von den Ersthelfern die sich bei Großveranstaltungen generell vor Ort befinden, aus dem Gefahrenbereich gebracht. Dennoch ist es auch für diese Einsatzkräfte sehr schwer einzuordnen, wer hier als erstes Hilfe benötigt. Einige Statisten waren nicht so überzeugt, dass hier alles menschenmögliche getan wurde, um die Verletzten zu versorgen. Lange Wartezeiten gehören bei solchen Schadenslagen jedoch zum Alltag. Nach einer für die Betroffenen unendlich wirkenden Zeit treffen die ersten Rettungskräfte ein, die sich zunächst einmal ein Bild von der Lage verschaffen müssen. Unter den ersten Rettungskräften befindet sich auch Haupteinsatzleiter Carsten Fischer von der Berufsfeuerwehr Kassel. Auch er weis, bei einem solchen Einsatz kann es schon zu einigen Problemen kommen, auch dass Schwerstverletzte nicht sofort behandelt werden und liegen bleiben. Nachdem alle notwendigen Einsatzkräfte vor Ort waren, wurden die Verletzten zunächst im Auestadion notversorgt und dann zum Verletztensammelplatz transportiert. Hier entscheiden Notärzte was mit den Patienten geschieht. Die umliegenden Krankenhäuser sind in einem solchen Fall informiert und richten ein Notteam ein welches die Verletzten aufnimmt. Im Klinikum Kassel ist man bereits auf die eintreffenden Notfälle vorbereitet. Damit bei dieser Übung der reibungslose Ablauf von tatsächlichen eintretenden Notfällen nicht gestört wird, wurden einige Maßnahmen ergriffen. Reale Notfälle fahren nach rechts und Übungsteilnehmer nach Links. So ist gewährleistet, dass es nicht zu Verwechslungen kommen kann. Wo gehobelt wird da fallen auch Späne. So sollte man, egal wie realistisch eine solche Schadenslage auch sein mag nie vergessen, hier handelt es sich um eine Übung, die dazu da ist Fehler zu erkennen und im Realfall der Widerholung keine Chance zu geben
Fotostrecke: (c) Hessennews TV
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Ungefähre Lage der Einsatzstelle
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