Borken – In der Nacht auf Mittwoch gegen 2 Uhr verschafften sich drei Tatverdächtige Zugang zu einer Bankfiliale in Borken und sprengten zwei darin befindliche Geldautomaten. Die Explosion konnte von Beamten der Bundespolizei am Bahnhof Borken wahrgenommen werden, die sich daraufhin zum Tatort begaben. Beim Eintreffen der Bundespolizisten ergriff ein vierter Tatverdächtiger, der in einem hochmotorisierten Fahrzeug vor der Bankfiliale auf seine Mittäter gewartet hatte, die Flucht. Die übrigen Tatverdächtigen rannten aus der Bank und flüchteten zu Fuß, wobei es den Beamten der Bundespolizei gelang, einen von ihnen festzunehmen.
Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen aus den Niederlanden stammenden Mann im Alter von 24 Jahren, der bereits in der Vergangenheit in Hessen und anderen Bundesländern wegen Geldautomatensprengungen in Erscheinung getreten ist. Der Festgenommene führte zwei Reisetaschen mit sich, in der sich mehrere zehntausend Euro Bargeld befanden. Ob das Geld aus dem gesprengten Automaten stammt, wird derzeit ermittelt. Am Tatort erfolgten umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen. Es konnten zwei Sprengpakete aufgefunden werden, die von Experten für Sprengtechnik des Hessischen Landeskriminalamts entschärft wurden. Die Eingreifreserve der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hessische Landeskriminalamt haben die Ermittlungen übernommen. Nach den flüchtigen Tatverdächtigen wurde mit einem Großaufgebot gefahndet. Durch die Geldautomatensprengung entstand ein erheblicher Sachschaden, der sich nach ersten Schätzungen auf eine halbe Million Euro beläuft. Verletzt wurde niemand. Die Höhe der Beute ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Der Festgenommene soll am Donnerstag einem Haftrichter am Amtsgericht Kassel vorgeführt werden.
Zeugen, die weitere Hinweise zum Tatgeschehen in Borken geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei unter 0561 910-3320 zu melden.
Im Jahr 2024 kam es in Hessen bislang zu 22 Geldautomatensprengungen (2023: 61), wobei in zehn Fällen Bargeld entwendet werden konnte (2023: 40 Fälle). Sieben Tatverdächtige konnten auf frischer Tat festgenommen werden. Weitere neun Tatverdächtige wurden nach intensiven Ermittlungen ergriffen. Die Festnahme mehrerer Logistiker hat dazu beigetragen, die regionalen Strukturen der niederländischen Tatverdächtigen zu schwächen.
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