Knickhagen – Zu einem ganz besondern Einsatz mit Hindernissen kam es am Montagabend gegen 17.30 Uhr für die Feuerwehr in Knickhagen in Bereich Osterbach. Ein LKW Fahrer hatte auf Grund einer Baustelle eine Strasse benutzt die zwar oft von Großfahrzeugen befahren wird, aber auch gewisse Risiken in sich birgt.
In einer Kurve stellte der Fahrer plötzlich fest, dass der hintere Bereich seines Sattelzuges in dem weichen Boden absackt und das Fahrzeug drohte die rund fünf Meter tiefe Böschung hinunter zu stürzen. Schnell war die Feuerwehr alarmiert und es wurde entschieden um 18.30 Uhr einen Kran der Berufsfeuerwehr in Kassel anzufordern. Ebenso schnell stand jedoch fest, die Strasse ist nicht breit genug die Ausleger des Krans auszufahren, um das tonnenschwere Fahrzeug gegen umkippen zu sichern. Somit wurde entschieden ein Bergungsunternehmen zur Einsatzstelle zu rufen, die mit einem Spezialfahrzeug den LKW wieder auf die Strasse heben sollten. Die Mitarbeiter des Bergungsunternehmens sind schnell vor Ort und verschaffen sich einen ersten Überblick. Es wird entschieden mit dem Spezialfahrzeug rückwärts an die Einsatzstelle heran zu fahren. Da hier eine geteerte Strasse vorhanden ist und die Ausleger genügend Platz haben, bestanden keine Bedenken. An den hinteren Radmuttern des Sattelzuges wurde nun eine speziell für solche Einsätze vorgesehene Befestigung angebracht, die das Heben des LKW mit dem Kran ermöglicht.
Ein weiteres Hindernis musste noch aus dem Weg geräumt werden, denn der Ausleger des Kranes kam zunächst nicht an einer Straßenlampe vorbei. Der tatkräftige Einsatz einiger Feuerwehrleute löste dann auch dieses Problem. Die Ketten waren angebracht, die Bergung konnte beginnen. Größtes Problem an diesem Einsatz, der LKW war nicht leer, sondern brachte rund 40 Tonnen auf die Waage, weil er mit Steinen beladen war. Bis hierhin sah alles gut aus, der LKW ging nach oben und bewegte sich Richtung Strasse. Dann ein lautes Knacken, der Alptraum eines jeden Bergungsunternehmers wird war. Der Boden brach bei 21 Tonnen Gewicht unter dem Bergungskran ein und alles bekam eine bedrohliche Seitenlage in Richtung Böschung. Der Kranführer entspannte die Situation in dem er den LKW bis auf 13 Tonnen Gewicht abließ, ein komplettes Absetzen war nun nicht mehr möglich, weil der LKW dann in jedem Fall umgestürzt wäre und den Kran mitgerissen hätte. Feuerwehr und Bergungsunternehmen suchten nun verzweifelt nach einer Lösung. Alle Szenarien wurden durchgedacht, selbst utopische. Es gab keinerlei Möglichkeiten eine Verankerung, Seilwinde oder ähnliches anzubringen, denn hier gab es nur freies Feld und ein paar Sträucher. Nur ein Radlader konnte hier weiter helfen. Im Ort fand man dann ein solches Gerät, was sich jedoch als völlig untauglich für das Vorhaben entpuppte. Nur mit Mühe gelang es dem Fahrzeug nicht gegen den LKW zu krachen, weil er in dem weichen Boden unkontrolliert umherrutschte.
Somit waren alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Mittlerweile hatten die Helfer vor Ort jedoch einen Plan entwickelt, um die Situation zumindest etwas zu entspannen. Mit dem für Bergungszwecke nicht geeigneten Radlader schafften vier Männer der Feuerwehr Fuldatal aus dem Dorf mehrere Balken heran, die das weitere Einbrechen des Krans verhindern konnten. In der Zwischenzeit wurde von der Feuerwehr Leitstelle in Kassel ein Radlader aus dem rund 12 km entfernten Ihringshausen angefordert. Mittels Polizeibegleitung wurde das Fahrzeug dann zur Einsatzstelle gebracht. Nachdem der Radlader neben dem LKW Position bezogen hatte, setzen alle Beteiligten den Plan nun in die Tat um. Nach gut drei Minuten stand der LKW wieder auf der Strasse und der Einsatz konnte kurz nach Mitternacht beendet werden.
So endete nach rund sechs Stunden ein eigentlicher Routineeinsatz mit Happy End.
Immer informiert sein? Dann folgt uns auf Facebook: https://www.facebook.com/HessennewsTV
Fotostrecke: © Hessennews.TV
Kommentare sind in diesem Artikel nicht erlaubt.