Schwalm-Eder-Kreis/Treysa – Ein Unfall ist passiert. Ersthelfer rufen über den Notruf 112 den Rettungsdienst und Notarzt. Sofort ist höchste Eile geboten. Mit Blaulicht und Martinhorn machen sich die Retter auf ihren Weg. Dabei müssen sie oft die zulässige Geschwindigkeit überschreiten und fahren auch bei rot über Ampel geregelte Kreuzungen.
Und obwohl sie das dürfen, steigt das Unfallrisiko bei jeder Fahrt mit Sondersignal gleich um das Siebenfache. Dem sind sich auch die Retter stets bewusst. In diesen Situationen geht es um Menschenleben und eine ordentliche Portion Verantwortung gegenüber dem Hilfesuchenden. Damit das Unfallrisiko und mögliche Unfallschäden so gering wie möglich bleiben und die dringend benötigte Hilfe auch immer Unfallfrei ankommt, wurde für die rund 160 Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und Malteser Hilfsdienstes (MHD) aus dem Schwalm-Eder-Kreis eine Fahrerschulung veranstaltet. Neben einer zweistündigen Theorie, in der Gesetzeslagen und verschiedene Fallbeispiele besprochen, analysiert und diskutiert wurden, fand auf dem ehemaligen Kasernengelände in Treysa 10 Tage lang ein mehrstündiges Fahrertraining statt. Unter der Leitung des Malteser-Fahrmoderators Mark Pudenz und seinem Team, Sascha Nette (MHD) und Christian Jatzko (DRK), wurden zehn verschiedene Parcoure aufgebaut. Von der Rutschmatte, auf der Gefahrenbremsungen aus verschiedenen Geschwindigkeiten stattfanden, bis zum verdeutlichen wie sehr sich doch ein Rettungswagen schon bei 25 Km/h neigen kann, wurde so einiges geboten. Neben den vielen Übungen zeigten sich die Teilnehmer von einer doch sehr beeindruckt: Das fehlende Sichtfeld hinter dem Rettungswagen. Denn hierfür sollte das Platzangebot des Übungsgeländes nicht ausreichen. Und fehlende Sicht bedeutet stets Gefahr erläuterte Pudenz: „Gefährliche Situationen dürfen erst gar nicht entstehen. Wir zeigen den Teilnehmern wie man diese vermeiden kann, geben Tipps und Ratschläge und arbeiten gemeinsam an Lösungen. Schäden gilt es einfach zu vermeiden. Und nur wenn Fehler aufgedeckt werden, kann man diese in Zukunft vermeiden“, so der Fahrmoderator. /mpu
Immer informiert sein? Dann folgt uns auf Facebook: https://www.facebook.com/HessennewsTV
Fotostrecke: © Hessennews.TV
Kommentare sind in diesem Artikel nicht erlaubt.