Calden/Kassel – Gleich zwei Staatspräsidenten landeten heute Morgen innerhalb von nur wenigen Minuten auf dem Flughafen in Kassel Calden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein Griechischer Amtskollege Prokopis Pavlopoulos. Der Grund war die Eröffnung der Kasseler Documenta. Fast auf die Minute genau setzte Steinmeiers Maschine, eine Bombardier Global 5000, auf der Runway auf.
Nur wenige Minuten später stieg das Bundesdeutsche Staatsoberhaupt in seine gepanzerte Staatskarosse mit dem markantem Kennzeichen „0-1“ ein und verschwand in Richtung Kassel. Viel konnten die Zaungäste mit bloßem Auge zunächst nicht sehen. Erst als sich die Staatskarossen mit ihren Eskorten auf den Weg machten, huschten die Staatsoberhäupter an den Wartenden vorbei. Während Steinmeier das zum Teil durch Scharfschützen streng bewachte Flughafengelände verließ, setzte die etwas kleinere Maschine des Griechischen Präsidenten Pavlopoulos fast unbemerkt auf dem Caldener Rollfeld auf. Auch er wurde, Staatsmäßig beflaggt, nach Kassel eskortiert. Gegen 15 Uhr hoben beide Maschinen mit ihren Präsidenten wieder ab.
Glanzvoller Start der documenta 14 in Kassel
Die documenta 14 ist in Kassel angekommen und wird in den nächsten 100 Tagen das städtische Leben mit zeitgenössischer Kunst und Gästen aus aller Welt prägen. Bei der glanzvollen Eröffnung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hob dieser hervor: „Die documenta ist politisch und muss politisch sein. Dabei instrumentalisiert sie die Kunst aber nicht, sondern erhält ihren Freiraum.“ Bundespräsident Steinmeier, der griechische Staatspräsident Prokopios Pavlopoulos sowie der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier trugen sich auf Einladung von Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen in das Goldene Buch der Stadt Kassel ein. Geführt vom künstlerischen Leiter der documenta 14, Adam Szymczyk, erhielt der Bundespräsident bei einem Rundgang einen Einblick in die Ausstellung. Neben Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen begleiteten ihn der griechische Staatspräsidenten Prokopios Pavlopoulos, der Hessischen Ministerpräsident Volker Bouffier, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Professor Monika Grütters, der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, Hilgens Athener Amtskollege, Bürgermeisters Yiorgos Kaminis, sowie die Geschäftsführerin der documenta gGmbH, Annette Kulenkampff. Größer als in den Jahren zuvor war die Eröffnung der diesjährigen documenta, denn sie hat neben Kassel mit Athen einen zweiten Standort. Dort hatte die Kunstschau bereits im April begonnen. „Mit dieser doppelten Perspektive hat die documenta ihren Ruf als weltweit bedeutendste Kunstaustellung erneut bestätigt. Auch 62 Jahre nach ihrer ersten Ausgabe erweitert sie mit dieser Verdoppelung den Blick auf die in der Kunst gespiegelten globalen Themen“, sagte Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen. Mit dem Ausstellungsteil in Kassel zeige sie sich nun komplett ihrem Publikum. Dem Team der documenta 14 um den künstlerischen Leiter Adam Szymczyk und die Geschäftsführerin Annette Kulenkampff danke er für ihre enorme Leistung, die diese Ausstellung so außergewöhnlich habe werden lassen. „Die Kasseler Bürgerinnen und Bürger und ich freuen uns nun, dass die documenta wieder in unserer Stadt zurück ist und werden unseren Gästen einen wunderbaren documenta-Sommer mit vielen kulturellen Höhepunkten bereiten.“
Der griechische Staatspräsident Prokopios Pavlopoulos hob wie in Athen auch in Kassel die Bedeutung des griechischen Kulturerbes für Europa und die Zukunft Europas hervor. „Die documenta zeigt, wie Europa der Welt durch die Kultur die Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit senden kann“, sagte er. Gemeinsam mit seinem Athener Kollegen, Bürgermeister Yiorgos Kaminis, äußerte Oberbürgermeister Hilgen die Hoffnung, dass die Brücke zwischen den beiden Städten, die durch die documenta entstanden ist, auch auf lange Sicht erhalten bleiben wird, denn sie sei „ein Gewinn für beide Städte und ihre Bürger“. Das betonte auch Athens Bürgermeister Yiorgis Kaminis: “ Die documenta 14 ist nicht nur als Ausstellung erfolgreich, sondern auch als eine Institution, die zwei Städte und zwei Völker zu einem historischen Ereignis vereint, das dem künstlerischen Schaffen einen neuen Impuls gibt. Dem traditionellen Teil der documenta 14 in ihrer Geburtsstadt Kassel wünsche ich aus vollem Herzen größten Erfolg. Trotz des Titels „Von Athen lernen“ kann ich versichern, dass Athen viel von der documenta 14 und ihrem künstlerischen Leiter Adam Szymczyk gelernt hat. Die documenta 14 kommt in Athen zwar am 16. Juli zum Abschluss, ich bin jedoch sicher, dass sie eine Perspektive für eine umfangreichere Kooperation zwischen den beiden Kommunen geschaffen hat und ihre Spuren in den Städten und bei den Menschen hinterlassen wird. Wir danken Kassel und Oberbürgermeister Bertram Hilgen für diese Möglichkeit.“ Die von Adam Szymczyk erstmals für die beiden Standorte Kassel und Athen konzipierte documenta 14 ist noch bis zum 16. Juli in Athen zu Gast und in Kassel bis zum 17. September geöffnet.
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Foto: © Stadt Kassel
Fotostrecke: Mark Pudenz /HessennewsTV
Fotos: Bundespräsident landet in Kassel/Calden
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