Deutschland – Nach dem Frost folgt der Frust: Nach Auskunft des TÜV Rheinland sind speziell in Städten und Gemeinden immer mehr Straßen des bundesweiten rund 430.000 Kilometer langen Straßennetzes marode. Das Winterwetter hat auch in diesem Jahr wieder dazu geführt, dass sich Straßenschäden häufen.
„Durch krasse Temperaturunterschiede und permanent hohe Verkehrsbelastung bilden sich Risse in der Fahrbahndecke. Es dringt Wasser ein, das bei Minusgraden gefriert, sich ausdehnt und den Belag absprengt. Die Folge: Es bilden sich Schlaglöcher“, sagt TÜV Rheinland-Kraftfahrtexperte Hans-Ulrich Sander. Bundesweit führt TÜV Rheinland jährlich Messungen auf weit über 50.000 Straßenkilometern durch. Städte und Gemeinden beauftragen die Fachleute, den Fahrbahnzustand mit speziell ausgerüsteten Messfahrzeugen zu scannen. Zwar haben Städte und Gemeinden, Länder oder der Bund die Verpflichtung, Fahrbahnschäden in kurzer Zeit zu beseitigen, doch sie haften nur bei Verletzung ihrer Verkehrssicherungspflicht. Das heißt: Stellen sie Warnschilder auf, befreien sie sich in vielen Fällen von der Haftung. „Damit hat bei Schlaglochschäden der Autofahrer meist das Nachsehen. Fährt ein Auto relativ flott über die Vertiefungen, kann es durch die schlagartig einsetzenden Kräfte und die mitunter scharfen Kanten der Asphaltbrocken zu erheblichen Beschädigungen an Reifen, Felgen, Lenkung, Fahrwerksteilen kommen bis hin zum Federbruch. Zudem werden die Stoßdämpfer durch die Vielzahl der Schlaglöcher besonders beansprucht. Da der Verschleiß an ihnen schleichend ist, gewöhnt sich der Fahrer an die Verschlechterung und stellt den Mangel unter Umständen nicht fest. Deshalb immer die Fahrweise entsprechend anpassen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen unbedingt beachten“, empfiehlt Sander. „Verschlissene Stoßdämpfer sind riskant. Ein Test ist deshalb jetzt zu empfehlen um sicher ins Frühjahr zu kommen“, betont Sander und rät zu einem Stoßdämpfertest an allen 220 Servicestationen für 9,90 Euro. Der Test dauert zudem nur wenige Minuten. Für Motorrad- und Radfahrer gilt: Bei Tauwetter füllen sich die Krater leicht mit Wasser und deren Tiefe ist dann kaum abzuschätzen. Dann herrscht erhöhte Sturzgefahr.
Bild: (c) Stefan Wernz/TÜV Rheinland AG
Quelle: obs/TÜV Rheinland AG
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