Wolfhagen – Geprüft und genehmigt: Die Stadtwerke Wolfhagen dürfen auf dem Rödeser Berg vier Windkraftanlagen errichten. Am heutigen Dienstag übergab Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke (Kassel) die dafür nötige BImSchG-Genehmigung an Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Rühl und den Wolfhager Bürgermeister Reinhard Schaake.
Beide werteten die Übergabe als Meilenstein für die ganze Stadt: „Der Windpark sichert die Zukunftsfähigkeit Wolfhagens,“ so Schaake mit Blick auf die immense Wertschöpfung und die dadurch gesicherten Einnahmen für den städtische Haushalt. Die Pläne für den Ausbau der Windkraft sind bereits über fünf Jahre alt. Nach dem Aus des letzten Regionalplans hatte die Stadt Wolfhagen zwischenzeitlich ihren Flächennutzungsplan überarbeiten müssen. Ebenso wie im alten – und mittlerweile auch im neuen Regionalplan – wurde der Rödeser Berg hier als Standort für Windkraftanlagen ausgewiesen. Die Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BimSchG) bestätigt nun darüber hinaus, dass dem Bau des Windparks objektiv nichts im Wege steht. Bevölkerung und Verbände hatten zahlreiche Gelegenheiten, sich zu den Plänen äußern. Und sie machten auch zahlreich Gebrauch von ihrem Recht: informell im persönlichen Gespräch oder während der Zukunftswerkstatt 2012 oder förmlich im Rahmen der Verfahren zu Flächennutzungsplan, Regionalplan oder BimSchG-Genehmigung. Jede Eingabe wurde in der Prüfung berücksichtigt. Das Regierungspräsidium in Kassel hat nun auch die letzten Einwände ausgeräumt. „Wir haben einen langen Weg zurückgelegt,“ so Martin Rühl, „dabei war es uns wichtig, sorgfältig die zahlreichen Genehmigungsanforderungen abzuarbeiten.“ Seine Mitarbeiter hätten große Ausdauer und Umsicht bewiesen. „Genauso gehen wir weiter voran, bis die Windräder stehen.“ Die sollen sich Ende 2014 am Rödeser Berg drehen. Dann fließt der Strom, dann fließen auch Einnahmen in den städtischen Haushalt. „Der Windpark sichert uns erhebliche Zusatzeinnahmen,“ sagt Bürgermeister Schaake. „Die Kommune gewinnt an Gestaltungsspielraum.“ Positiv dabei: Die Genehmigung erfolgt noch auf Basis des geltenden Rechts von 2013, was sich positiv auf die Erträge auswirkt. Für die Stadt heißt das: Projekte, die in der Vergangenheit vielleicht an einer angespannten Haushaltssituation gescheitert sind, werden in Zukunft möglich. Und dass, ohne an anderer Stelle Gebühren zu erhöhen. Stadtverordnetenvorsteher Werner Kunz erinnert daran, dass diese Möglichkeiten nur deswegen entstehen, weil die Stadtverordneten ihren Handlungsspielraum auf dem Gebiet der Energiepolitik bereits 2008 genutzt hätten: „Wir haben 2008 beschlossen den Strom, den Wolfhagen im Jahr verbraucht, hier vor Ort regenerativ zu erzeugen. Heute steht fest: Dieses Ziel werden wir erreichen!“ Allein, da waren sich am Dienstagmorgen alle einig, hätten weder Stadt noch Stadtwerke diese Vision in die Tat umsetzen können. „Von Anfang an war klar: Wir brauchen die Bürger,“ so Bürgermeister Schaake. „Es freut mich, dass sich so viele engagieren.“ Die BürgerEnergieGenossenschaft sei dafür ein Beispiel, genauso aber jede Solaranlage auf einem Hausdach. Wolfhagen lebt die Bürgerenergiewende – das ist es, was den Windpark am Rödeser Berg zum Bürgerwindpark macht.
Weitere Informationen im Internet unter www.stadtwerke-wolfhagen.de
Foto: (c) Stadtwerke Wolfhagen
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