Wickenrode – Der Himmel verdunkelt sich und es beginnt wie aus Eimern regnen. Aus dem Bach, der oberhalb des kleinen Ortes seinen Weg durch ein Kanalsystem bis nach unten in die Ortsmitte seinen Weg sucht, kann schell ein reißender Fluss werden.
In Helsa Wickenrode sieht man einem solchen Regenschauer immer mit gemischten Gefühlen entgegen, denn an einer Stelle des Kanalsystems klafft eine Riesen Lücke. Wenn hier das Wasser in großen Massen seinen Weg suchen muss, wird es zwangsläufig zum Desaster für die Anwohner. Am Donnerstagabend kam es dann wie es kommen musste. Eine Gewitterfront deckt Helsa Wickenrode mit Starkregen ein, das Wasser tritt an der offenen Kanalstelle über die Ufer und sucht sich seinem Weg über die Gärten und Wege der Anwohner. Eine Flut aus rotbrauner Brühe bahnt sich seinen Weg zum Haus von Günter Giese. Der Keller entwickelt sich zum Flusslauf, auf der einen Seite rein, auf der anderen wieder raus. Auf rund 1,5 Meter steigt das Wasser an und reist alles mit was nicht Niet- und Nagelfest ist.
Der Hausbesitzer ist stinksauer und glaubt zu wissen, warum es zu dieser Katastrophe kommen musste. Vor rund zwei Jahren hätte der den Bürgermeister über den Misstand aufgeklärt, geändert wurde jedoch nichts. Mit rund 45 Einsatzkräften war die Feuerwehr Helsa Wickenrode und weiteren Ortsteilen im Einsatz um das Schlimmste zu verhindern. Schlamm und Wasser war hier nicht das einzige Problem. Durch die enormen Wassermassen wurde ein 1000 Liter Öltank umgeworfen und das eine unbestimmte Menge an Heizöl vermischte sich mit dem Wasser. Das Öl konnte gebunden werden und die untere Wasserbehörde gab wieder grünes Licht. Nachdem die Feuerwehr auch das Wasser aus dem Keller gepumpt hatte, konnte sich Günter Giese ein erstes Bild von dem Unglück machen, er ist fassungslos. Alles ist zerstört, alles stinkt und ist verdreckt. Wie es jetzt weiter gehen soll weis er noch nicht. Zum Glück ist er gut versichert, doch so schnell wird der Schaden erst einmal nicht behoben sein. Auch die Ungewissheit über einen eventuellen neuen Wassersturz machen es ihm nicht leichter. Die Feuerwehr war noch bis in die Nacht mit dem Einsatz beschäftigt. Wie hoch sich der Sachschaden belaufen wird, konnte noch niemand absehen.
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