1975 hob das erste Ambulanzflugzeug für den ADAC von München-Riem aus ab. Damals noch mit einem gecharterten Learjet 24. Das Ziel: Athen. Der erste Patient: Ein 60-jähriger Mann, der nach einem Herzinfarkt in der griechischen Hauptstadt in eine Klinik nach Hannover geflogen wurde.
In den vergangenen 40 Jahren hat der ADAC Ambulance Service mit seinen inzwischen vier eigenen Flugzeugen annähernd 789 000 Patienten betreut und nach Unfall oder bei Krankheit nach Hause geholt. Was als Improvisation begann, hat sich zur hoch spezialisierten Dienstleistung entwickelt. Der ADAC verfügt heute über eine eigene Ambulanzflotte mit modernster medizinischer Ausstattung. In München kümmert sich im Ambulance Service ein Team aus Mitarbeitern in der Aufnahme, aus Ärzten und Flugdisponenten um eine schnelle und medizinisch sichere Rückholung. Mit der Tochtergesellschaft AERO-Dienst GmbH & Co.KG unterhält er in Nürnberg einen eigenen Flugbetrieb mit eigener Technik und Wartung.
Dort stehen vier Maschinen bereit: zwei Maschinen vom Typ Do-328, ein Learjet 60 und eine Beechcraft Super King Air 350. In Spitzenzeiten – also insbesondere in den Ferienmonaten – sind die Flugzeuge voll ausgelastet, häufig werden weitere Maschinen gechartert. Alle eigenen Flugzeuge sind mit intensivmedizinischen Geräten auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet. Daneben arbeitet der ADAC Ambulance Service eng mit Partner-Airlines im Linien- und Charterflugbetrieb zusammen. Für jeden Patienten kann so das für seinen Gesundheitszustand optimale Transportmittel organisiert werden. Denn nicht jeder Fall erfordert den Einsatz eines Ambulanzflugzeugs: Bei kürzeren Distanzen können Patienten auch im Krankenwagen nach Hause gebracht werden. Begleitet werden diese Transporte ebenfalls von Ärzten und Rettungssanitätern. Darüber hinaus kümmern sich die Mitarbeiter des Ambulance Service auch um die Bereitstellung von Betten im jeweils gewünschten Krankenhaus, das für die Weiterbehandlung am besten geeignet ist. Schließlich übernehmen sie die Betreuung und Organisation der Rückreise der Angehörigen.
2014 hat der Ambulance Service rund 14 000 Krankenrücktransporte durchgeführt und insgesamt mehr als 52 000 Patienten betreut. Pro Jahr legen die Flugzeuge 41 Millionen Kilometer zurück – das sind 100 Erdumrundungen.
Ohne Schutz kann der Sonderflug teuer werden:
Ob Bandscheibenvorfall in Norwegen, Tauchunfall in Ägypten oder ein Mietwagen-Crash auf einem US-Highway: Wer PlusMitglied ist oder einen ADAC Auslands-Krankenschutz hat, dem hilft der Club im Ausland. Je nach Maschinentyp kostet ein ADAC-Ambulanz-Sonderflug von z.B. Ägypten oder den Kanarischen Inseln nach Deutschland bis zu 45.000 Euro. Ein Intensivtransport von Mexiko kann bis zu 70.000 Euro und von Asien oder Australien bis zu 130.000 Euro kosten. Am häufigsten landeten und starteten die Ambulanzflieger in der Türkei und Spanien – hier vor allem an den Küsten sowie auf den Balearen und Kanaren. Hauptursachen für die Krankenrücktransporte per Flugzeug sind in 70 Prozent der Fälle Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle und Hirnblutungen. 15 Prozent gehen auf Unfälle zurück, hier besonders Verkehrs- und Sportunfälle. Die übrigen 15 Prozent verteilen sich auf Erkrankungen und Unfälle aller Art.
Immer informiert sein? Dann folgt uns auf Facebook: https://www.facebook.com/HessennewsTV
Foto: © ADAC
Kommentare sind in diesem Artikel nicht erlaubt.