Wer heute Geld anlegen möchte – möglichst risikolos, versteht sich – steht leider häufig vor verschlossenen Türen. Zwar haben klassische Anlagemethoden wie Bausparverträge, Festgeld oder Tagesgeld noch nicht ausgedient, leider verhageln die extrem kleinen Zinssätze den Anlegern im Moment jedoch die Stimmung. Das geht sogar so weit, dass viele Banken Tausende alter Bausparverträge auflösen, da diese noch nach alten Konditionen verzinst sind.
Aktienhandel ist keine Alternative
Gerade für kleine Anleger, denen ein geringes Risiko wichtig ist, ist der Aktienhandel keine Alternative, obwohl viele etwas anderes behaupten. Nimmt man abstrakte Methoden wie binäre Optionen, Fondanlagen oder Derivatgeschäfte hinzu, liegt die zu erwartende Rendite immernoch bei -10% bis etwa 35%, also stark schwankend und extrem unsicher. Dies gilt übrigens auch für vermeintlich „risikofreie“ Trading-Algorithmen wie Candlestick-Trading, Sniffing oder Quote-Stuffing, bei denen man sein Anlageglück in die Hände eines Computerprogramms legt. Fakt ist: Egal, wie sehr man sich auskennt oder wie gut der Computer programmiert ist, niemand kann die Entwicklung des freien Marktes vorraussehen.
Geldanlage in Sachwerte
Immer wieder kann festgestellt werden, dass schwache Bankzinsen dazu führen, dass deutlich öfter auch in Sachwerte investiert wird. Als „Sachwert“ bezeichnet man dabei sowohl Edelmetalle wie Gold und Silber als auch Luxusgüter wie Möbel, Kunstgegenstände, Automobile, Briefmarken oder auch Münzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sollten alle Stricke reißen und eine neue Banken- oder Wirtschaftskrise ausbrechen, bleiben Luxusobjekte – weil sie unabhängig des Wirtschaftssystems existieren – preisstabil. Zwar benötigt man für manche einen eigenen Lagerort und ein wenig Pflege, im Allgemeinen sind sie aber durchaus auch für Anfänger geeignet. Es gibt allerdings auch eine Kehrseite der Medaille: Wer das Sammeln von Kunstobjekten nicht als Hobby, sondern als echte Geldanlage betreibt, kommt nicht daran vorbei, sich ein wenig mit den aktuellen Marktpreisen und der möglichen Wertsteigerung zu beschäftigen, denn auch hier gibt es die sprichwörtlichen „Ladenhüter“.
Besonders für Anfänger geeignet: Münzen
Besonders gut für Anfänger in Sachen „Geldanlage in Sachwerte“ eignen sich Münzen. Einen speziellen Lagerort braucht man hierfür nicht und auch eine spezielle Pflege ist nicht nötig. Zudem ist der Markt gut dokumentiert und es gibt allerlei Webseiten und Listen, die Wertsteigerungen relativ präzise voraussagen können. Einsteiger investieren in deutsche oder europäische Taler und Gulden, wie die Doppeltaler oder Kammerherrentaler. Auch ganze Talersätze bieten sich als Investition an. Gern gesehen sind auch Jahrgangskollektionen von Goldmünzen der europäischen Reiche sowie des deutschen Kaiserreichs. Der Markt für Antikmünzen, bestenfalls aus Europa, ist zwar ebenso groß, doch sollte man für solche Stücke auch die entsprechende Erfahrung mitbringen, denn die Preise bewegen sich oft jenseits der 50.000 Euro.
Kommentare sind in diesem Artikel nicht erlaubt.