Magazinhof: Ein „Lost Places“ wird wieder zum Leben erweckt
Dieser Artikel ist unter der ID: 7055 in unserem System gelistet.

Magazinhof: Ein „Lost Places“ wird wieder zum Leben erweckt

Dieser Artikel wurde 195.331 mal gelesen.

Kassel – Seit Jahren steht diese Anlage nun schon leer. Die Rede ist hier vom Magazin Hof in Kassel Niederzwehren. Zwischen 1939 und 1940 wurden die Gebäude erbaut. In dieser Zeit hatte das Areal die Wehrmacht als Lager für Verpflegung genutzt und wurde hierdurch im Volksmund als „Nazikaserne“ bezeichnet.

Hier sind noch Teile der ehemaligen Heeresbäckerei zu sehen. Alte Maschinen stehen bis heute noch auf dem Dachboden. Durch den Krieg wurden viele Teile der Gebäude zerstört und erst gegen Ende der 40er Jahre wieder aufgebaut. Später wurde der Magazinhof von der Bundeswehr hauptsächlich als Bekleidungskammer genutzt. 1994 gab auch sie den Standort auf und die geschichtsträchtige Anlage mit einer Gesamtfläche von 37.000 m² stand leer. Erst 2010 wurde ein auf solche Immobilien spezialisiertes Unternehmen beauftragt, einen Verkauf zu ermöglichen, jedoch ohne Erfolg. Immer wieder wurden in den Gebäuden Brände gelegt, weil es nicht überwacht, oder genutzt wurde. In den Jahren 2009 und 2011 kam es durch Brandstiftung zu zwei Dachstuhlbränden die für einen massiven Wertverlust sorgten.

Im Dezember 2011 mussten 70.000 Euro in einen rund 500 Meter langen Zaun investiert werden. Viele Bürger sahen im Magazinhof einen Schandfleck und es wurde über einen Abriss nachgedacht, der jedoch im Juni 2012 von der Stadt Kassel aus Denkmalschutzgründen abgelehnt wurde. Im Mai 2015 hat die auf Denkmalimmobilien spezialisierte Beethofengruppe aus Würzburg die Anlage gekauft und will nun 20. Mio. Euro in die Sanierung investieren. Überall sollen Gewerbeflächen entstehen. Für viel Diskussion sorgte auch das Wandbild aus Kratzputz welches sich an der Außenwand eines Gebäudes befindet. Es stellt einen Erntezyklus dar, welches einen Bauern zeigt der eine Keule schwingt, ein Symbol der Blut- und Bodenideologie aus der Nazizeit. Für die gesamte Sanierung sind fünf Jahre angesetzt. Wie die Anlage später einmal aussehen soll, dafür gibt es aktuell noch keine Pläne.

Immer informiert sein? Dann folgt uns auf Facebook: https://www.facebook.com/HessennewsTV

Fotostrecke: © 2016 by Hessennews TV

Video: Hessennews im Auftrag der HNA:


{joomplucat:1000836 limit=50|columns=4}

- Anzeige -
- Anzeige -

Kommentare sind in diesem Artikel nicht erlaubt.