H5N8: Die „Vogelgrippe“ ist in Hessen angekommen
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H5N8: Die „Vogelgrippe“ ist in Hessen angekommen

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Bad Arolsen – In Waldeck-Frankenberg gibt es einen ersten Vogelgrippe-Fall. Festgestellt wurde der Virus-Typ H5N8 bei einer Wildente. Das hat das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Löffler-Institut bestätigt, teilt der Fachdienst Lebensmittelüberwachung, Tierschutz und Veterinärwesen des Landkreises mit.

„Bei dem Tier handelt es sich um eine Tafelente, die am vergangenen Montag am Twistesee gefunden wurde“, so Landwirtschafts-Dezernent Friedrich Schäfer. „Wir hoffen, dass es sich dabei um einen Einzelfall handelt.“ In enger Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat der Landkreis sofortige Maßnahmen ergriffen: Rund um den Fundort wurde in Abstimmung mit dem Ministerium in einem Radius von einem Kilometer ein Sperrbezirk eingerichtet; im Umkreis von drei Kilometern zusätzlich dazu ein Beobachtungsgebiet. In beiden Zonen gilt ab sofort eine Aufstallungspflicht für alle Geflügeltiere. Vom Sperrgebiet ist kein gewerblicher Geflügelbetrieb betroffen. Im Beobachtungsgebiet gibt es derzeit 19 nicht gewerbliche Betriebe mit 227 Hühnern, 22 Enten, 135 Tauben und 10 Gänsen. „In den kommenden drei Wochen werden wir im Beobachtungsgebiet die Einhaltung der Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen überprüfen“, erklärt der Leiter des Veterinäramtes Dr. Martin Rintelen. An den Ein- und Ausgängen der Ställe beispielsweise sind Matten mit Desinfektionsmitteln auszulegen, Haustiere wie Hunde oder Katzen dürfen im Sperrgebiet und in der Beobachtungszone nicht frei umherlaufen und betriebsfremde Personen müssen sich von den Geflügelställen fernhalten.

Das bei der Ente festgestellte Virus H5N8 ist unter Geflügel hoch ansteckend. Das Friedrich-Löffler-Institut spricht von einem hohen Eintragsrisiko durch Wildvögel. Heimisches Geflügel ist gefährdet, sich über direkten oder indirekten Kontakt zu Wildvögeln – beispielsweise durch Kot oder Flüssigkeiten aus Schnabel und Augen – anzustecken. Die Sicherheitsmaßnahmen im Sperrgebiet sind daher gründlich einzuhalten. „Eine Übertragung auf den Menschen ist bisher nicht bekannt“, so Dr. Martin Rintelen weiter. „Trotzdem sollte man grundsätzlich den Kontakt zu kranken oder toten Tieren meiden.“ Das Auffinden von verendeten oder kranken Tieren muss darüber hinaus unverzüglich dem Veterinäramt des Landkreises Waldeck-Frankenberg gemeldet werden. Bereits Anfang der Woche hatte das Umweltministerium landesweit erlassen, Freilandgeflügel in Risikogebieten in Hessen grundsätzlich aufzustallen. Als Risikobezirk wurde in Waldeck-Frankenberg das Gebiet etwa 500 Meter rund um den Edersee vom Land Hessen definiert, weil dort oft Zugvögel rasten, die das Virus in sich tragen und den Erreger über große Strecken hinweg weiter verbreiten können. Betroffen sind davon die Gemarkungen Herzhausen östlich der Bahnlinie „untere Edertalbahn“ (Korbach-Frankenberg), Harbshausen, Asel, Nieder-Werbe, Edersee, Bringhausen, Hemfurth und Affoldern südlich der Landesstraße 3086.

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Foto: © 2016 by Hessennews TV
Quelle: Landkreis Waldeck Frankenberg

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