Frankfurt – Am Samstagnachmittag fast pünktlich um 14:00 Uhr begann die Übung „Frankopia 2022„ bei dem jährlich stattfindenden Übungstag der unteren Katastrophenschutzbehörde und der Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen. Wo am Vormittag noch zahlreiche kleine Übungseinsätze abgearbeitet wurden, stand nachmittags eine Großübung mit allen Beteiligten auf dem Programm. Mit einem lauten Knall ging es los, kurz danach ein weiterer Knall und ein Fahrzeug stand in Flammen. Überall lagen Verletzte auf dem Boden oder taumelten von Schmerzen schreiend durch die Kulisse. Das zu übende Szenario, die Explosion eines Tankfahrzeuges nach einem Zusammenstoß mit einem PKW, mit Auswirkungen auf umliegende Gebäude und Kanalisationen. Es rauchte aus Fenstern, den Kanaldeckeln und im Umfeld der Einsatzstelle, die Übung wurde so realistisch wie möglich nachgestellt. Ausgelaufenes Benzin sollte die Ursache für die Explosion sein. Nur wenige Minuten nachdem der PKW anfing zu brennen, trafen die ersten Rettungskräfte ein und begannen zu helfen. Kurz darauf waren dann alle Einsatzkräfte der Hilfsorganisationen, der Feuerwehr wie auch des Technischen Hilfswerks am Einsatzort. Das Hauptaugenmark lag auf der großen Zahl von Verletzten, deren Rettung, Erstversorgung und der Weiterleitung in die Krankenhäuser. Natürlich wurde auch der entstandene Brand gelöscht, Brandschutz hergestellt, die Gebäude nach weiteren Betroffenen durchsucht, abgesichert und mit schwerem Gerät in das angenommene, teilzerstörte Gebäude eingedrungen. Im Verlauf des Übungseinsatzes wurden mit den zunächst etwa 28 „Betroffenen“ ein sogenanntes „MANV 25„-Szenario geprobt. Dieses Stichwort beschreibt einen Massenanfall von bis zu 25 verletzten Personen. Die zahlreichen Darstellerinnen und Darsteller machten aus ihren schauspielerischen Talenten kein Hehl, schrien aus Leibkräften, strapazierten mit gespieltem Wiederstand die Nerven der Retter und Helfer. Ihnen galt es, die Sorge um vermisste Angehörige zu nehmen oder das Leid zu lindern. Nach der Erstversorgung an einem Sammelpunkt wurden die „Verletzten“ zu einem Behelfskrankenhaus/Patientenablage unweit der Einsatzstelle gebracht. Von dort ging es dann zum Übungsende und zur Stärkung ins Versorgungszelt. Die Auswertung der Übung wird noch einige Zeit dauern, die Übungsleitung war nach ersten Beurteilungen mit den Ergebnissen aber voll zufrieden. An der großen Übung nahmen rund 250 Einsatzkräfte teil. In Summe 28 Laiendarsteller und Darstellerinnen waren zusätzlich als Mimen für unterschiedlichste Verletzungsmuster eingebunden. Das Szenario der Großübung, ausgearbeitet von der mehrköpfigen Übungsleitung, war angelehnt an die Ereignisse 1987 in Herborn, wo es zu einem verheerenden Unfall eines Tanklasters kam. Nach rund zwei Stunden war die Übung beendet.
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